Der beeindruckende Bärenhüter

Ein typisches Sternbild des Frühlings ist Bootes, der Bärenhüter. Es handelt sich um ein großes und recht auffälliges Sternbild, das am besten im Frühjahr zu sehen ist. Der nördliche Teil des Sternbildes kann sogar das ganze Jahr in unseren Breitengraden beobachtet werden. Wie der Name des Sternbildes schon verrät, soll es sich um einen Mann handeln. Er geht etwas gekrümmt, als schleiche er durch das Unterholz, um den Bären nicht zu verscheuchen. Auf den ersten Blick sieht das Sternbild allerdings eher aus wie eine Eiswaffel oder ein Drache, der im Wind aufsteigt.

Wie ist das Sternbild zu finden?

Der Bärenhüter hat seinen Namen nicht umsonst bekommen. Denn gemäß seines Namens hütete er den Bären, ist damit auch in seiner unmittelbaren Nähe zu finden: südöstlich des Großen Bären. Folgt man der Deichsel des Großen Wagen, ist der Bärenhüter leicht zu erkennen. Denn es befinden sich in diesem Sternbild viele helle Sterne. Auch wenn man die Nördliche Krone gefunden hat, ist Bootes, der rechts neben ihr liegt, leicht zu sehen.

Beobachtungsobjekte und Besonderheiten

Bootes erstreckt sich über 907 Quadratgrad. Auf dieser Fläche gibt es einiges zu entdecken. So befindet sich der vierthellste Stern des Himmels im Bärenhüter: Arktur oder Arcturus. Er befindet sich in seinem Endstadium und ist leicht daran zu erkennen, dass er orangefarben leuchtet.

Den Doppelstern epsilon Boo (a 9372) kann man auch im Bärenhüter finden. Izar von Pulcherrima, wie der Doppelstern auch genannt wird, kann erst mit einem Teleskop von 75mm als solcher erkannt werden. Dann wird sich der Beobachter aber besonders am farblichen Kontrast der Sterne erfreuen. Weitere Doppelsterne sind beispielsweise zeta Boo, die aus zwei Sternen mit 4.43mag und 4.83mag bestehen oder kappa Boo.

Etwas besonderes und sehr schön anzuschauen sind Meteorschauer, mit denen der Bärenhüter ebenfalls aufwarten kann. Von 9. bis 18. Januar sind die Januar Bootiden aktiv. Die Juni Bootiden sind zwischen 27. Juni und 5. Juli aktiv. Ende Dezember bis Anfang Januar sind dann die Quadrantiden zu erkennen.

Weitere Sterne und auch einige Galaxien – die allerdings nur mit sehr großen Teleskopen zu sehen sind – finden sich in diesem besonderen Sternbild natürlich auch. Es lohnt sich also ein Blick in den Himmel – am besten mit einem guten Teleskop.

Mythologie und Hintergründe

Um die mythologischen Hintergründe ranken sich verschiedene Legenden.

Der Bärenhüter soll ein Sohn des Zeus sein: Arkas. Die Mutter des Arkas, Kallisto, wurde von Zeus in eine Bärin verwandelt. Dies sollte ihrem eigenen Schutz dienen. Nichtsahnend wollte Arka seine Mutter töten, weil er sie nicht erkannte. Bevor er die Tat aber umsetzen konnte, verwandelte ihn Zeus in den Bärenhüter.

Eine andere Legende besagt, der Bärenhüter sei Ikarios, der als Weinbauer und -händler tätig war und zu seinem Unglück auf eine Gruppe Wanderer traf, die nicht wussten, worum es sich bei dem Getränk handelte. In dem Glauben vergiftet worden zu sein, erschlugen sie Ikaros. Seine Tochter nahm sich daraufhin das Leben. Um die beiden wieder zu vereinen, sandte Zeus beide an den Himmel: Die Tochter als Bärin und ihren Vater als Bärenhüter.