Lichtverschmutzung – Wenn die Nacht zum Tag wird

Wer nachts in den Himmel schaut und versucht, die Sterne zu erkennen, wird nicht selten enttäuscht – vor allem wenn er in einer Großstadt lebt. Denn künstliches Licht sorgt dafür, dass der Nachthimmel hell wird und wir die Sterne nicht mehr gut sehen können. Das ist besonders ärgerlich, weil immerhin jeder zweite Deutsche ab und zu oder sogar regelmäßig bewusst in den Sternenhimmel schaut, wie eine Studie von TNS Emnid im Auftrag von Universe2go herausgefunden hat. Dabei lebt nur die Hälfte der Befragten in einer dunklen Gegend, in der sie die Möglichkeit hat, die Sterne zu sehen.

Lichtverschmutzung lässt die Sterne verschwinden

Der Übeltäter heißt Lichtverschmutzung. Das bedeutet nicht, dass das Licht selbst verschmutzt ist. Vielmehr taucht übermäßiges Licht die Landschaft in eine Lichtglocke, die den Nachthimmel überstrahlt. Das Ergebnis ist, dass der Sternenhimmel immer mehr aus unserem Blickfeld verschwindet und in den Städten schon kaum noch zu sehen ist.

Das Problem besteht weltweit. Immer mehr Wohnflächen, Industrie und Straßenbeleuchtung haben in den letzten Jahrzehnten dafür gesorgt, dass das künstliche Licht zunimmt. Nicht nur Sterne, sondern auch ferne Nebel oder die Milchstraße sind immer schwerer zu erkennen. Das gleiche gilt auch für Asteroiden, die die Erde knapp verfehlen. Aber nicht nur der Blick in den Sternenhimmel bleibt uns verwehrt. Auch für das Ökosystem ist die Lichtverschmutzung eine Herausforderung. Der Tag-Nacht-Rhythmus von Mensch und Tier wird durch sie beeinflusst.

Sternenparks bewahren die Dunkelheit

Einige Vereinigungen möchten der Entwicklung entgegenwirken. Deshalb werden immer mehr Sternenparks gegründet – auch in Deutschland. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, über Astronomie und Lichtverschmutzung aufzuklären. Außerdem unterliegen die Sternenparks strengen Auflagen. So darf hier beispielsweise nur bestimmte Beleuchtung installiert werden, die nach unten strahlt und keinen Blauanteil enthält.

Es kann also etwas gegen die Lichtverschmutzung getan werden. Aufklärung steht dabei an erster Stelle.

Bildquelle: Data courtesy Marc Imhoff of NASA GSFC and Christopher Elvidge of NOAA NGDC. Image by Craig Mayhew and Robert Simmon, NASA GSFC