Kleiner Löwe – die kleine Raubkatze am Frühlingshimmel

Leo Minor – der Kleine Löwe – ist ein eher unscheinbares Sternbild, das wahrscheinlich nur wenige kennen und noch weniger am Himmel finden. Genau deshalb stellen wir den Kleinen Löwen heute vor. In den Sternkarten besteht der Kleine Löwe aus zwei oder drei mit Linien verbundenen Sternen.

Wie ist das Sternbild zu finden?

An einem Frühjahrsabend müssen wir den Blick Richtung Osten richten, um den kleinen Löwen zu erspähen. Zu dieser Zeit steht er hoch am Himmel und ist daher gut zu sehen. Nun ist das Sternbild nicht ganz einfach zu erkennen. Deshalb hilft es, sich an zwei Sternbildern zu orientieren, die weitaus bekannter sind, als der Kleine Löwe. Hat man den Großen Bären und den Großen Löwen gefunden, ist auch der Kleine Löwe nicht mehr fern. Er befindet sich zu Füßen des Großen Bären und über dem Kopf des Großen Löwen also genau zwischen den beiden bekannten Sternbildern. Der Kopf des Kleinen Löwen berührt fast den Schwanz des Luchs, eines weiteren eher unbekannten Sternbildes.

Beobachtungsobjekte und Besonderheiten

Zugegeben, es wird wahrscheinlich kaum einen beim Sterne beobachten vom Stuhl reißen, weil er den Kleinen Löwen so aufregend findet. Obwohl eher klein und unscheinbar, weist der Kleine Löwe doch eine Besonderheit auf: Er besitzt keinen Alpha-Stern, der vom Astronomen Francis Baily bei der Zuordnung der griechischen Buchstaben vergessen wurde.

Heller als 4mag ist – je nach Sternkarte – nur ein Stern im Kleinen Löwen. Der hellste Stern des Kleinen Löwen ist mit etwa 3,75-3,9mag 46 Leonis Minoris, der sich im Osten des Sternbildes befindet. Von uns ist er circa 100 Lichtjahre entfernt.

Mythologie und Hintergründe

Das Sternbild wurde erst 1687 von Johannis Hevelius erstmals erwähnt. Da es den Kleinen Löwen in der Antike noch nicht gab, ranken sich um ihn auch kaum Legenden und sagen. Im Gegensatz zu den Karten des Altertums, muss heute jeder Stern einem Sternbild zuzuordnen sein. Daher gilt der Kleine Löwe eher als Füll-Sternbild zwischen den bekannten Sternbildern, womit jeder Stern seine Heimat in einem Sternbild gefunden hat.