Sternbild des Monats: Krebs

Wer das Sternbild Krebs (lateinisch Cancer) als solches Krustentier identifizieren will, benötigt etwas Phantasie. Dieses Sternbild der Ekliptik kann nicht mit einem solch imposanten Erscheinungsbild aufwarten, wie seine Nachbarn. Obwohl die Sterne im Krebs eher schwach leuchten, verstecken sich hier einige Objekte, die einen Blick wert sind.

Wie ist das Sternbild zu finden?

Wer im Winter am abendlichen Himmel in Richtung Osten blickt, kann den Krebs sehen. Das Sternbild beherbergt allerdings keine besonders auffälligen Sterne, weshalb es vor allem für Laien mitunter schwierig sein kann, es zu entdecken. Deshalb sollte man sich zunächst auf die Suche nach den imposanteren Nachbarn machen, denn der Krebs liegt links neben den Zwillingen und rechts neben dem Löwen. Auch wer den Verlauf des Mondes beobachtet, kann den Krebs entdecken. So steht der Mond am 20.02. direkt im Sternbild. Doch seine große Helligkeit macht es in dieser Nacht nicht einfach die schwächeren Sterne der Konstellation zu erkennen. In mondlosen Nächten ist der Krebs, neben seiner Lage, auch an einem nebelhaften Lichtfleck auszumachen, der in seiner Mitte schimmert. 

Messier 44

Beobachtungsobjekte

Bei diesem Fleck handelt es sich um den offenen Sternhaufen M44 -auch Krippe, Präsepe oder Bienenstock – der aus circa 200 bis 350 Sternen besteht und in der Mitte des Sternbildes zu erkennen ist. Dieser Sternhaufen macht den Krebs, trotz seines wenig imposanten Erscheinungsbildes, zu etwas Besonderem. Denn M44 gehört zu den größten offenen Sternhaufen. Er ist deshalb auch mit bloßem Auge zu erkennen, sofern der Nachthimmel dunkel genug ist. Mit vielen bekannten Sternen kann der Krebs dagegen nicht dienen. Erwähnenswert sind dennoch das nördliche und südliche Eselchen (Asellus Borealis und Asellus Australis), die in der Mitte des Sternbildes zu finden sind und mit zu den helleren Sternen im Krebs gehören. Am hellsten strahlt Beta Cancri, auch bekannt als Tarf oder Al Tarf.

Mythologische Hintergründe

Der Krebs ist in der griechischen Mythologie mit dem Helden und Halbgott Herkules oder Herakles verbunden. Hera, die Gemahlin des Zeus, hasste den unehelichen Sohn, der das Kind einer Sterblichen war. Als Herakles im Kampf gegen die Wasserschlange Hydra bestehen musste, sandte Hera den Krebs, um Herakles in die Wade zu beißen und ihn so zu schwächen. Doch Herakles zerquetschte den Krebs mit einem kräftigen Fußtritt. Obwohl der Krebs seine Aufgabe nicht erfüllt hatte, setzte ihn Hera aus Dankbarkeit an den Himmel. Auf sein Versagen deutet allerdings hin, dass seine Sterne nicht sehr hell strahlen.

Die beiden Sterne nördliches und südliches Eselchen haben ihre Namen ebenfalls der Mythologie zu verdanken. Es sollen zwei Lasttiere gewesen sein, die die Götter Hephaistos und Dionysus in den Kampf gegen die Titanen getragen haben. Von dem Geschrei der Esel in Schrecken versetzt, gerieten die Titanen in Panik und flüchteten. Als Dankeschön durften die Esel den platz an der Krippe einnehmen und stärken sich seither am Himmel.